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Die Macht der Zahlen…

Andreas Szabó 0

Zuletzt aktualisiert am 21. August 2006

Ich war heute nachrichtlich mit der Lösung des Tarifstreits bei den kommunalen Ärzten befasst. Nach wochenlangen Streiks gibt es endlich eine Lösung: die Ärzte dürfen sich über mehr Kohle freuen, ihre Überstunden werden eingedämmt und werden jetzt auch elektronisch erfasst. Soweit, so gut.

Interessant ist jetzt natürlich, wieviel ein Mediziner denn nun de facto mehr verdient.

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Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund spricht von 3-4% mehr Gehalt.

Der VKA (Verband kommunaler Arbeitgeber) von 10-13%.

Stopp – irgendwas stimmt doch da nicht. Die Leitmedien beten erstmal die VKA-Zahlen nach, klingt ja toller:

13% mehr Gehalt – boff!

Was denn nun? 4% oder 13% ?

Der Haken an der Sache: Beide haben recht, zumindest ein bisschen, nur die Bevölkerung wird vollkommen fehlinformiert.

Der Marburger Bund bezieht sich mit seinen Prozent-Zahlen auf den Bundesangestellten Tarif (BAT) (dem die meißten Ärzte unterliegen).

Der VKA bezieht sich als Bezugsgröße für die Lohnsteigerung auf den im Oktober vergangen Jahres ausgehandelten Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst von ver.di (TvÖD), der allerdings auf nur sehr wenige Ärzte zutrifft.

Das Ende vom Lied – die Ärzte in Deutschland verdienen nach der Tarifeinigung zwischen 1,5 – 13 % mehr Gehalt.
Und bei Zahlen schaue ich in Zukunft häufiger genauer hin.

Und jetzt zurück an die Leitmedien. *klugscheissmodusoff*