Im ersten Quartal führe ich in der Regel Social Media Evaluationen durch: das heißt, es werden die wichtigsten Kennzahlen und Aktivitäten aus dem vergangenen Jahr auf den Social Media Kanälen ausgewertet. Es werden Themen wie Datenschutz, Urheberrechte und Persönlichkeitsrechte nachgeschärft. Es wird generell geprüft, ob ein Kanal noch eine Berechtigung hat. Ob Aufwand/Nutzen im Verhältnis stehen. Und es wird der Ausblick auf aktuelle Entwicklungen gegeben.
Diese Frage solltest Du Dir im Bezug auf die Kanäle deiner Organisation stellen
- Für den Start: prüfe die “Insights”/Statistiken für Deine Kanäle:
- Um wie viele Follower ist der Kanal innerhalb eines Jahres gewachsen?
- Welche Beiträge waren die 10 erfolgreichsten? Sind dabei bestimmte Muster inhaltlich oder formal erkennbar?
- Welcher Kanal hat am besten auf Deine Ziele eingezahlt? Wo gab es wenig Output?
- Wannn Beiträge erfolgreich waren und Kennzahlen positiv, das definierst Du mit Deinem Team und Deinen Stakeholdern selbst. Das können neue Bewerbungen sein. Das können neue Verkäufe/Leads sein. Das können neue Mitarbeitende/Vereinsmitglieder sein. Das könne erfolgreiche Beratungen/Kontakte/bearbeitete Nachrichten sein. Das können Erwähnungen, Markierungen und Beiträge über und mit Dir auf anderen Kanälen sein. Einfach nur ein Plus an Followern oder möglichst virale Videos an sich ist in der Regel kein nachhaltiges Ziel für ein Unternehmen oder eine Organisation.
Eine Abmahnung wegen Urheberrechtsverletzungen kann richtig teuer werden
2. Thema Recht
- Waren alle Beiträge datenschutzkonform und sind Persönlichkeitsrechte gewahrt worden. Also hast du niemand im Web gezeigt, ohne Zustimmung? Waren Personen identifzierbar, obwohl keine Zustimmung vorlag?
- Sind eigene Fotos/Grafiken genutzt worden? War Fremdmaterial richtig lizensiert? Achtung: gilt auch für Sounds/Musik in Videos und Reels bei TikTok, Instagram oder YouTube.
- In der Vergangenheit wurde die gewerbliche Nutzung von Musikliedern bei Instagram beispielsweise mit Summen im Bereich von 2000-20.000 Euro abgemahnt. Hier ist in jedem Fall juristische Unterstützung angezeigt.
Social Media-Kanäle ganz bewusst wieder schließen
3. Kanäle und Ressourcen kritisch prüfen
- Ist ein Kanal für Dich und Deine Ziele auch 2025 relevant?
- Muss ich noch bei X/Twitter sein? Wenn ich Kontakt zu Journalisten/Politik brauche vermutlich schon. Vielleicht kann aber auch Bluesky und Threads inzwischen eine Ergänzung oder Alternative sein.
- Zahlt mein Engagement bei Instagram oder TikTok wirklich auf die (unternehmerischen) Ziele meiner Organisation ein? Gewinne ich dadurch Mitarbeitende, Kunden, Mitglieder? Steigt meine Bekanntheit? Wenn nicht: was müsste ich am Content und der Werbung auf dem Kanal ändern? Oder ist der Kanal überhaupt (noch) das passende Medium für diese Ziele?
Social Media-Plattformen sind “fremde Grundstücke” – die Hausordnung ändert sich regelmäßig
4. Hausaufgaben machen: Deine eigenen Plattformen stärken und diversifizieren
- Ein Social Media-Netzwerk kann von heute auf morgen die Spielregeln ändern. Jahrelange Arbeit und der Aufbau eines großen Netzwerks an Followern und Fans kann auf einmal nicht mehr richtig oder gut erreichbar sein.
- Für diesen Fall solltest Du immer mehrgleisig denken und arbeiten:
Deine Website, Dein Blog, Dein Podcast, Dein Newsletter. Das kann Dir niemand wegnehmen
- Stecke genug Zeit in die Pflege von Kanälen, über die Du selbst die Hoheit hast. Deine Website sollte also immer aktuell sein. Gern auch regelmäßig mit frischem Content bespielt werden.
- Hast Du dir schon einen E-Mail-Verteiler, zum Beispiel mittels Newsletter, aufgebaut? Gut gepflegte Newsletter sind inzwischen ein sehr mächtiges Marketing-Tool.
- Ein Podcast kann ein Format sein, für tiefgehende Information, für Unterhaltung und wiederum als Quelle dienen für Content für andere Kanäle
Viele Wege führen zum Social Media-Erfolg. Stillstand ist gefährlich.
Im Wochenrhythmus gibt es technische Änderungen und Neuerungen auf Social Media-Plattformen. Auch grundlegende Dinge können sich verändern. Neben beständiger Fortbildung in diesem Bereich, ist es wichtig, fortlaufend die eigenen Ziele im Blick zu behalten.
Will ich eine Community aufbauen?
Neue Mitarbeitende/Mitglieder gewinnen?
Produkte verkaufen?
Meine Bekanntheit steigern?
Und ist der jeweilige Kanal dafür immer noch der richtige. Diese Frage solltest Du dir mindestens einmal im Jahr stellen.
Eine wichtige Botschaft will ich Dir noch mit auf den Weg geben: Social Media ist kein Selbstzweck.
Wenn du solche Themen nicht verpassen willst, abonniere gerne meinen Whats App-Kanal. In Social Media Workshops in Dresden schule ich Teams auch zur Kanal-Strategie in Social Media und führe Evaluationen durch, kontaktiere mich dazu gern.