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3 Tipps zur Überprüfung von Twitteraccounts

Andreas Szabó 3

Bei “Breaking-News”, Großveranstaltungen, Demonstrationen oder Konflikten bietet die Microblogging-Plattform Twitter inzwischen mehr aktuelle und relevante Informationen, als viele Live-Ticker und Onlineartikel der etablierten Medien. Ein Problem sind dabei aber immer wieder Fake-Accounts, die mit falschen Angaben und Bildern in die Irre führen.

Fake-Bilder zu den Ausschreitungen in Köln. (Screenshot: Twitter @sedierteropa)
Fake-Bilder zu den Ausschreitungen in Köln. (Screenshot: Twitter @sedierteropa)

Aktuell zum Beispiel bei der #HoGeSa-Demo am Sonntag in Köln, bei der mehrere tausend Hooligans und Rechtsextreme vorgeblich gegen Salafisten protestieren und sich wüste Auseinandersetzungen mit der Polizei lieferten.

Dabei zirkulierten, neben den bereits drastischen Bildern von Reportern, die den Einsatz von Wasserwerfern, Schlagstöcken, sowie ein umgekipptes Einsatzfahrzeug zeigten, auch Fotos von privaten Nutzern, die regelrechten Straßenschlachten vermuten ließen.

Das Problem dabei: diese Bilder eines Fake-Accounts waren nicht aus Köln, sondern bei anderen Demonstrationen angefertigt worden. Problematisch wird es, wenn diese Bilder für bare Münze genommen werden, sich in den sozialen Netzen weitervebreiten.

Drei kurze Tipps, um solche Fake-Accounts zu enttarnen:

1.) Twitter-Account Schnell-Check

Am schnellsten lässt sich ein potentiell unseriöser Twitter-Account anhand der Anzahl der Tweets enttarnen. Liegt der Account seit langem brach oder wurde ganz frisch angemeldet, sollte man bereits stutzig werden.

Werden plötzlich zu einem aktuellen Ereignis unglaubliche Bilder oder Informationen gepostet, sollten die Alarmglocken schrillen – meist sind diese Informationen und Bilder dann auch unwirklich – also gefaket.

Der Account-Schnell-Check kurz zusammengefasst:
a) Wann wurde der Account angelegt
b) Wie viele Tweets wurden vor dem Ereignis abgesetzt
c) Wie viele Follows und Follower hat der Account

2.) Google-Bilder-Rückwärtssuche

Rückwärts-Suche von Bilder mit Google (Screenshot: google.com)
Rückwärts-Suche von Bilder mit Google (Screenshot: google.com)
Google bietet eine praktische Funktion, um Fotos aus zweifelhafter Quelle zu überprüfen.

Bei Google können Fotos hochgeladen oder Links zu Fotos eingefügt werden. Google liefert dann als Suchergebnis Bilder, die ähnlich aussehen oder identisch sind. So kann schnell die Ursprungsquelle eines Bildes recherchiert werden.

Im Kölner-Fake-Fall wurden da beispielsweise Bilder von Straßenschlachten in Hamburg als neu und aktuell aus Köln verkauft.

3.) Kommunikation

Twitter lebt von Kommunikation und dem Wissen der Leute, die wirklich vor Ort sind. Ein kurzer Tweet mit der Frage, ob diese Fotos aus Köln stammen können, hat sofort mehrere Antworten geliefert, die u.a. darauf hinwiesen, dass Randsteine in Köln nicht weiß sind bzw. die Fotos aus anderen Orten stammen. Auch seriöse Quellen und Reporter vor Ort können entsprechend weiterhelfen.

  1. jan jan

    Wie verdächtig sind eigentlich Blogs, die jahrelang Brach liegen?

  2. Sehr ;-) Manchmal überkommt einen der Rappel, wenn die Motivation bleibt, nun wieder häufiger auch hier Updates.

  3. luise w. luise w.

    Die Demonstranten auf dem unteren Bild sehen nicht gerade deutsch aus, ungewöhnlich für deutsche Hooligans

Die Kommentare sind deaktiviert.